4.2 Das letzte Kindergartenjahr
Die gesamte Kindergartenzeit beschreibt die vorschulische Erziehung. In dieser Zeit erwerben die Kinder Fähigkeiten, die sie auch für die Schulzeit brauchen. Unser Ziel war und ist es jedes Kind so zu fordern und zu fördern, dass der Übergang zum nächsten Abschnitt im Leben gut gelingt. Im letzten Kitajahr freuen wir uns besonders darauf das gelernte zu festigen und durch diverse Projekte zu erweitern. Ein großes Projekt was den Kindern im letzten Kitajahr vorbehalten ist, sind die Natur-und Erlebnistage.
Im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung genießen die Kinder das Gefühl die „Großen“ und etwas Besonderes zu sein. Die Förderung der Selbständigkeit rückt jetzt noch mal mehr in den Vordergrund. Die Kinder wachsen in den Gruppen in neue Verantwortungen hinein.
Wenn das Kindergartenjahr beginnt, bilden die Kinder, die bisher der mittleren Altersgruppe der Einrichtung angehörten, die Gruppe der zukünftigen Schulkinder. Sie sind meist stolz auf ihren neugewonnenen Status. Sie sind Vorbild für die Jüngeren, denn sie besuchen schon seit mehreren Jahren die Einrichtung, kennen die Abläufe und Regeln. Die künftigen Schulkinder können schon vieles selbstständig Tun und fordern Entscheidungsfreiräume und Zeit zum selbstbestimmten Spiel.
In unserer täglichen Arbeit greifen wir die Freude am Lernen und die kindliche Neugier auf. Doch nicht nur indem wir sie mit Neuem herausfordern. Genauso wichtig ist es, dass sie ihre bereits erlernten Fähigkeiten weiter anwenden, um sie zu festigen und sicher zu beherrschen. Dadurch entwickeln die Kinder Vertrauen in die eigenen Leistungen und ein positives Selbstwertgefühl, die wichtigsten Grundlagen für den bevorstehenden Schuleintritt.
Um auf die Bedürfnisse der Kinder im letzten Kindergartenjahr einzugehen, bieten wir eine Vielzahl gruppeninterner und gruppenübergreifender Aktivitäten an.
Kinder erwerben beim Spielen die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie brauchen, um schulfähig zu werden. Lernprozesse vollziehen sich gerade während des Spielens, also in Situationen, die nicht von Erwachsenen im Hinblick auf eine Förderung strukturiert sind.
4.2.1 Die Schulfähigkeit ist eine unmittelbare Folge aus der Spielfähigkeit. Sie zu beschneiden hieße, Kinder im Aufbau ihrer Schulfähigkeit zu behindern.
Daneben ist eine der wesentlichen Grundlagen für Intelligenz und Selbstbewusstsein die Fähigkeit, sich in andere Menschen, ihre Absichten und Gedanken, hineinzuversetzen. Genau das geschieht im Spiel, wenn Kinder in andere Rollen schlüpfen, gemeinsam mit anderen eine Spielabsicht verwirklichen und sich dafür absprechen oder wenn sie Konflikte lösen. Die „allgemeine Schulfähigkeit“ ist immer nur dann gegeben, wenn die „emotionale Schulfähigkeit“ ausgeprägt ist. Sie dominiert an erster Stelle und kann sich nur dort entwickeln, wo Kinder ausgiebig spielen. Sie ist Grundlage für die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten. Denn nur ein Kind, dass sich wohl fühlt, ausgeglichen ist, Vertrauen in die eigene Person hat und Enttäuschungen konstruktiv und ruhig verarbeitet, kann sich auf Dinge konzentrieren, Ausdauer zeigen und Informationen abstrakt und logisch weitergeben.
Die Kinder im Spiel zu begleiten und zu unterstützen, ihnen den notwendigen Rahmen für ihr Spiel zu geben, ihnen Raum und Materialien zum eigenständigen Experimentieren zur Verfügung zu stellen, ist für uns die wichtigste Vorbereitung für die Schule. Daneben möchten wir im letzten Kindergartenjahr auch besondere Angebote und Ausflüge machen.
4.2.2 Übergang Kindergarten – Grundschule (Transition)
Bei der Schulanmeldung um den Zeitraum der Herbstferien werden grundlegende Basiskompetenzen, die für das Lernen der Kinder in der Schule notwendig sind, überprüft. Als Orientierung dient das Schulfähigkeitsprofil „Erfolgreich starten“ des MSJK NRW. Die Feststellung der Basiskompetenzen nimmt etwa ½ Stunde in Anspruch und wird als Einzelsitzung in Abwesenheit der Eltern im Rahmen der Anmeldung durchgeführt. Diese erhalten eine schriftliche Rückmeldung über die Ergebnisse mit Hinweisen auf den eventuellen Förderbedarf. Damit kann eine Rücksprache beim Kindergarten oder mit dem Kinderarzt erfolgen. Wir begrüßen eine Rückmeldung durch die Eltern, um die Fördermöglichkeiten noch individueller für das Kind zu gestalten. Weiter können wir die Rückmeldung der Schule mit unseren Beobachtungen vergleichen und Rückschlüsse daraus ziehen. Bei Bedarf gibt es ein Fördergespräch zwischen Eltern, Grundschule und Erzieher*in.
Aufgrund der Schulplatzwahl durch die Eltern und dadurch, dass auch Familien aus anderen Ortsteilen Bornheims in unserer Einrichtung sind, sind wir bemüht auch zu den anderen Grundschulen im Stadtgebiet beim Übergang zu Schule den Eltern hilfreich zur Seite zu stehen.
Die gute Zusammenarbeit der Nikolaus-Schule mit den angeschlossenen KITAs hat schon Tradition. Neben gegenseitigen Hospitationen, gemeinsamen thematischen Gesprächsabenden und Fortbildungen werden auch Elternabende für Eltern aus den KITAs durchgeführt, die gemeinsame Bildungsbereiche zum Thema haben, wie zum Beispiel ein Abend für die Eltern der Vierjährigen Kinder.
Ein weiterer fester Baustein ist schon immer der Besuch der Vorschulkinder in der Nikolaus-Schule im Rahmen einer "Schnupperstunde" in ihrer künftigen Klassengemeinschaft - kurz vor den Sommerferien.
Dies und der intensive Austausch von Erzieher*innen und Lehrer*innen trägt zu einem funktionierenden Übergang von der KITA zur Nikolaus-Schule bei.
Seit 2010 hat sich das Netzwerk auf neue Wege begeben. Eine deutliche Intensivierung der gemeinsamen Arbeit hat sich vollzogen, neue Schwerpunkte sind entstanden. So finden nun mehrfach im Jahr gemeinsame Experimente der Vorschulkinder zusammen mit den Erstklässlern der Forschungsinsel statt. Viertklässler/innen gehen in die Kitas, um den Vorschulkindern vorzulesen. Und vieles mehr.
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