5.0 Bildungs- und Erziehungsauftrag, sprachliche Bildung und Dokumentation

5.1 Welche Bedeutung hat Sprache?

In unserer heutigen Gesellschaft wird überwiegend über Sprache kommuniziert. Sie ist ein wichtiges Instrument unserer Verständigung. Um den anderen seine eigenen Bedürfnisse deutlich zu machen, muss eine grundlegende Sprachkompetenz vorhanden sein.

 

Mit Hilfe unserer Sprache können wir uns verständigen, unsere Gedanken, Gefühle, Erlebnisse und Wünsche mitteilen und Beziehungen zur Umwelt aufbauen.

 

An jeder Sprachhandlung sind geistige, seelische und körperliche Vorgänge beteiligt. Die Sprache betrifft immer den ganzen Menschen. Seine Beeinträchtigung kann sich auf die psychische und soziale Befindlichkeit sowie auf die Lernfähigkeit ungünstig auswirken.

 

Wie entwickelt sich Sprache?

Bereits im Mutterleib wird das Kind vertraut mit Sprache, Rhythmus und Sprechmelodie. Das Kind erwirbt die Sprache aktiv in der Begegnung mit seiner Umwelt. Die Sprachentwicklung ist eng mit anderen Entwicklungsbereichen wie z.B. der Motorik, der Wahrnehmung, dem Denken und dem Spiel verknüpft und wird durch diese beeinflusst. Je vielfältiger und reichhaltiger die Erfahrung in diesen Bereichen ist, desto vielfältiger wird die Sprache.

 

Rolle der Erzieher*in

Die Erzieher*innen befinden sich im Alltag ständig in der Rolle des sprachlichen Vorbildes. So sind die Erzieher*innen aktiver Zuhörer z.B. im Gesprächskreis, beim Frühstück oder in der Sandkiste beim Sandburgen bauen. Wir regen durch unser aktives Zuhören und Nachfragen die Kinder dazu an, in ganzen Sätzen zu sprechen und klare differenzierte Aussagen zu treffen.

 

Die Sprachentwicklung wird in Spielen und Gesprächsrunden aktiv gefördert. In diesen Angeboten fördern wir die sprachliche Kompetenz des einzelnen Kindes, in dem wir fragen, spaßen und spielen. Die spielende Erzieher*in treten mit dem Spielpartner Kind in sprachlichen Kontakt in dem sie z.B. die Memorybilder selber benennt und dies auch von den Kindern erwartet. Als begleitender Partner schaffen die Erzieher*innen Situationen in der ein intensiver sprachlicher Austausch mit dem Kind entsteht, z.B. das Einkleben und Beschriften von Fotos, das gemeinsame Betrachten eines Wimmelbuches o.ä.

 

Aktive Sprachförderung

Sprachförderung beginnt damit, dass wir in Kontakt miteinander treten. Die stellt den ersten Schritt dar. Wenn ich im Kontakt bin ist es wichtig das eigene Handeln zu benennen und ebenso das Handeln des Kindes. Indem wir Erwachsenen uns an dieses Vorgehen halten, werden wir zum Vorbild für das Kind und regen es somit an selbst in Kontakt zu treten und zu benennen.

 

Darüber hinaus erzählen die Kinder im Stuhlkreis frei von erlebten Ereignissen und üben sich so im freien Sprechen vor der Gruppe. Aber auch der spielerische Umgang mit Sprache, Fingerspiele und Reimen ist ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Theater- und Rollenspiele werden in der Gruppe angeregt und führen zu kleinen selbstständigen Aufführungen.

 

Ziele der Sprachförderung

Wir nehmen Kinder mit ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten auch im sprachlichen Bereich so an, wie sie sind. Wir sehen unsere Aufgabe als pädagogische Einrichtung darin, die Kinder und ihre Eltern auf dem Entwicklungsweg zum sprachlich kompetenten Mitglied unserer Gesellschaft zu begleiten.

 

Sprache und Sprechfreude des Kindes wecken und fördern, indem wir:

  • Alltagsintegriert sprachlich begleiten
  • Die Sprache des Kindes würdigen
  • Positives Feedback
  • Das Kind auf seinem Sprachniveau abholen
  • Im täglichen Umgang mit dem Kind eigene Sprechfreude vorleben
  • Situationen und Bereiche (Raumgestaltung) schaffen, in denen Kinder sprachlich aktiv werden können und die zum Sprechen anregen (z.B. Leseecke, Rollenspielbereich, Frühstücks-bzw. Essensbereich, Stuhl-/Sitz-/Erzähl- oder Singkreise)
  • Besondere Situationen schaffen und ermöglichen, in welchen die Sprache im Mittelpunkt steht (z.B. Aufführungen, Theaterstücke)

Weitere wichtige Punkte für eine gute Sprachentwicklung sind für uns ebenfalls die Förderung des Selbstbewusstseins und der Kompetenzen in der Motorik, da dies wichtige Schnittstellen für eine gute sprachliche Entwicklung sind.

 

Weiterhin ist es unser Ziel einen gelungenen Übergang zum Erwerb der Schriftsprache zu ermöglichen. Durch:

  • Den Erwerb eines altersgerechten, gesicherten Wortschatzes mit entwicklungsentsprechender Grammatik
  • Die Förderung der Artikulationsfähigkeit (deutliche Aussprache)
  • Die Förderung des Sprachflusses (das Kind kann Erlebtes zusammenhängend und verständlich erzählen)
  • Die bewusste Förderung des Sprachrhythmus und der Sprachmelodie (Rhythmusspiele, Klatschreime, Silbenklatschen, betontes Vorlesen oder Erzählen)
  • Die Förderung des phonologischen Bewusstseins (Reime, Lautierungsspiele, „Hören, Lauschen, Lernen“)
  •  

Sprachbeobachtung mit BaSiK

Zur Sprachbeobachtung bedienen wir uns vorrangig der Methode BaSiK. Die Beobachtung ist wie die Förderung in den Alltag integriert. Die Auswertung erfolgt mind. einmal pro Jahr. Wie unsere Bildungsdokumentation insgesamt richten wir den Rhythmus der Dokumentation am Geburtstag der Kinder aus. Bei Auffälligkeiten verdichten wir den Beobachtungs- und Handlungszeitraum.

 

Natürlich erfolgt Sprachbeobachtung auch in Verbindung mit der allgemeinen Bildungsdokumentation.

 

Logopädischer Förderbedarf

Als Erzieher sind unsere Möglichkeiten begrenzt, wo dies der Fall ist bemühen wir uns gemeinsam mit dem Elternhaus einen positiven Weg für das Kind zu finden. In manchen Fällen ist eine logopädische Unterstützung die hilfreichste Lösung. Es bestehen Kooperationspartnerschaften mit Logopädischen Praxen, um unnötige Zugangsschwellen zu verringern. Darüber hinaus wird durch eine solche Partnerschaft der Fachaustausch deutlich verbessert. Das Kind erlebt die Förderung in seiner alltäglichen Umgebung. Auf Wunsch der Eltern kann auch ein Austausch zwischen Erzieher*innen und Therapeut*innen leicht hergestellt werden, um einen möglichst großen Nutzen für das Kind zu erzielen.

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